Forscher aus Regensburg entwickeln robusten Asphalt

Andauernde Frostperioden setzen Straßen stark zu, da die kältebedingte Rissbildung die Lebensdauer der Fahrbahnen erheblich verkürzt. Das Staatliche Bauamt Passau hat daher die OTH Regensburg beauftragt, die Ursachen zu untersuchen und Lösungen zur Verlängerung der Lebensdauer der Straßen zu finden.

In zwei Abschlussarbeiten analysierten Studierende der OTH Regensburg die Schäden an zwei Bundesstraßen und einer Staatsstraße durch Probenahmen und Laboruntersuchungen. Eine der Hauptursachen für die Schäden ist das unzureichende Kälteverhalten der bisher verwendeten Materialien. Um dies zu verbessern, wurde im Labor für Straßenbau und Asphalttechnologie der OTH Regensburg in Zusammenarbeit mit externen Partnern in den letzten fünf Jahren das sogenannte Acrylfaserpellet entwickelt.

Laboruntersuchungen bestätigen Wirkung

„Die hochwertigen Fasern, die normalerweise in der Textilindustrie verwendet werden, zeigen in Laborversuchen beim Einsatz in Asphaltdeckschichten Vorteile im Kälteverhalten und in der Dauerhaftigkeit“, erklärt Prof. Andreas Appelt, Leiter des Labors für Straßenbau und Asphalttechnologie. Der Einsatz wurde sowohl bei sehr hochwertigen offenporigen Asphalten als auch bei Standarddeckschichten intensiv getestet. Um die Laborergebnisse im realen Einsatz zu überprüfen, wurde der neue Zusatzstoff bei den Asphaltierungsarbeiten auf der St 2130 bei Neureichenau eingebaut. Prof. Andreas Appelt bedankte sich bei einem Ortstermin beim zuständigen Abteilungsleiter des Staatlichen Bauamts, Felix Arneth, und den Vertretern der bauausführenden Firma Bachl für die Zusammenarbeit.

Ergebnisse erst langfristig erwartbar

Beim Herstellungsprozess und Einbau des modifizierten Asphalts auf der rund 500 Meter langen Teststrecke traten keine Probleme auf, und ein Teil der Laborergebnisse konnte bereits bestätigt werden. Ob die Strecke auch eine erhöhte Dauerhaftigkeit aufweist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Die OTH Regensburg wird die Zustandsentwicklung intensiv beobachten, regelmäßig Daten erheben und auswerten. „Wenn sich der Einsatz der Acrylfasermodifizierung bewährt und eine deutlich längere Lebensdauer erreicht werden kann, wäre dies ein wesentlicher Beitrag zur effektiveren Erhaltung unserer dringend sanierungsbedürftigen Straßeninfrastruktur“, so Prof. Andreas Appelt.

Quelle: OTH-Regensburg.de